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Name: Dominik & Samuel 11.2017

 

Was sind Chelatkomplexe?

Chelatkomplexe sind Verbindungen, bei denen ein Ligand mehr als ein freies Elektronenpaar besitzt und mindestens zwei Bindungsstellen des Zentralatoms einnimmt. Der Ligand wird in diesem Fall Chelator (griech. chele für „Krebsschere“) genannt. Das Zentralatom ist meistens ein positiv geladenes Metallion (z. B. Fe2+, Cu2+). Die Liganden und das Zentralatom sind über koordinative Bindungen verknüpft, das heißt, dass das bindende Elektronenpaar allein vom Liganden bereitgestellt wird.

 

Was ist besonders an Chelatkomplexen?

Chelatkomplexe sind stabiler als gewöhnliche (einzähnige) Komplexe.
Dafür gibt es hauptsächlich zwei Ursachen. Diese sind thermodynamischer Natur (Enthalpie- und Entropieänderung).

 

Wichtige Chelat-Komplexe:

-Vitamin B12 (Zellteilung, Blutbildung & Funktion des Nervensystems im menschlichen Körper)

-Hämoglobin (eisenhaltiger roter Farbstoff im Blut)

-Chlorophyll (natürlicher Farbstoff, der Photosynthese betreibt und von Organismen gebildet wird)

 

Verwendung: Wofür benötigt man Chelatkomplexe?

Ein wichtiger Anwendungsbereich der Chelatkomplexe ist die sog. Chelat-Therapie, dabei kommt häufig das EDTA (Ethylendiamintetraacetat) zum Einsatz.

Seit 1940 werden Chelatkomplexe (sog. Chelatbildner) bei schweren Vergiftungen durch Schwermetalle eingesetzt, diese beschleunigen die natürliche Ausscheidung von Schwermetallen wie Quecksilber und Blei.

Morbus Wilson, eine Stoffwechselkrankheit, bei welcher sich Kupfer im Körper anreichert, wird außerdem mit Chealtbildnern therapiert.

Die Nebenwirkungen der Chelat-Therapie sind Symptome wie Frösteln, leichte Herzschmerzen, Schwindel, Gliederschmerzen, Müdigkeit, Fieber und Kopfschmerzen. Außerdem werden dabei nicht nur Metalle, sondern auch Mineralstoffe und Spurenelemente aus dem Körper gespült.