Name: Karl-Rufus Witzel, 2023-01

 

Vorwort

Alprazolam, auch bekannt unter dem Markennamen „XANAX“, ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine. In den letzten Jahren erhielt der Stoff traurige Berühmtheit, sei es durch die Tode der weltbekannten US-Rapper Lil Peep oder Juice WRLD, welche möglicherweise auf XANAX zurückzuführen sind, oder durch die aktuelle Hip-Hop Bewegung an sich, in welcher Alprazolam immer häufiger thematisiert wird.

Besonders junge Menschen nehmen sich ein Beispiel daran und finden es cool, mit der verschreibungspflichtigen Substanz zu experimentieren. Diese Entwicklung ist jedoch fatal, da XANAX, welches im ersten Moment als Retter in der Not scheint, unglaublich viele und gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen kann. 

Im Folgenden möchte ich genauer auf den Stoff eingehen, den Wirkmechanismus im Gehirn erklären und weitere interessante Informationen aufführen.

 

Allgemeines

Alprazolam wird in Deutschland ausschließlich zur Behandlung von symptomatischen Angst- und Panikattacken eingesetzt. Diese Behandlung tritt jedoch nur ein, wenn der Patient ein starkes Leid aufgrund der Symptome erfährt, wird also meistens als letzter möglicher Weg angesehen. 


Ein großes Problem von XANAX, sowohl bei medizinischer Anwendung, als auch beim rechtswidrigen Erwerb der Substanz, ist wohl das gigantische Abhängigkeits- und Suchtpotenzial. Schon nach wenigen Wochen des Konsums kann eine starke psychische und physische Abhängigkeit auftreten, welche sehr schwer zu besiegen ist.

Die Entzugserscheinungen von Alprazolam sind in leichten Fällen unter anderem Schlaflosigkeit und innere Unruhe, bis hin zur Depression. Bei starken Fällen kommt es häufig zu epileptischen Anfällen, wobei Patienten teils tagelang nicht wissen, wer sie überhaupt sind. Dabei werden solche Fälle in Entzugsklinken mit Hilfe von Entzugsmitteln behandelt, da das oft die einzige Möglichkeit ist, die Patienten unter Kontrolle zu halten. 


Es fällt auf, dass XANAX in den ersten paar Tagen womöglich gut Angst- oder Panikzustände bekämpfen kann. Dennoch ist von der längeren Anwendung vollständig abzuraten, da die Probleme schlussendlich durch die Substanz nur noch größer werden. Schließlich ist man abhängig und fühlt sich durch den Entzug nur noch miserabler, als vor dem Konsum der Substanz. Man steht dann vor der Wahl, einen qualvollen Entzug zu überstehen oder sein Leben lang auf XANAX zurückgreifen zu müssen.

 

Wirkmechanismus

Alprazolam wirkt als ein Stoff der Benzodiazepine an den GABAA-Benzodiazepin-Rezeptorstellen. GABA-Rezeptoren sind die wichtigsten inhibitorischen, also hemmenden Rezeptoren im Gehirn. Alprazolam verstärkt die Wirkung des Neurotransmitters GABA, welcher an den oben genannten Rezeptoren verwendet wird. Wenn GABA aus der Präsynapse an den GABAA-Rezeptor andockt, öffnen sich Chloridionen-Kanäle, sodass negative Chloridionen in die Postsynapse einströmen können. Dieser Einstrom verursacht in der Postsynapse ein IPSP, also ein hemmendes Signal, was diese für Depolarisation unempfindlicher macht. Daher hat Alprazolam eine dämpfende Wirkung auf die Synapsen, um Angstzuständen vorzubeugen. 

 

GABAA-Rezeptoren im ZNS

GABAA-Rezoptoren sind im zentralen Nervensystem weit verbreitet und sind an nahezu allen Vorgängen im Gehirn beteiligt, was auch die Wirkweise von Alprazolam sehr weitreichend ausfällen lässt. In erster Linie wird Alprazolam schlaffördernd (hypnotisch), beruhigend (sedativ), angstlösend (anxiolytisch) und kramplösend (antikonvulsiv) sowie muskelrelaxierend. Alprazolam wirkt besonders bei Neuronen, in denen grundsätzlich eine relativ geringe Menge an GABA vorliegt, da das Alprazolam hier die Wirkung sozusagen herauskitzeln kann. Bei Neuronen, in denen es bereits ein hohes Vorkommen an GABA gibt, ist der Wirkeffekt vergleichsweise gering.

 

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