Name Franziska Erb, 2023-01

 

Tiefe Hirnstimulation am Beispiel der neurologischen Erkrankung Parkinson: 

Bei Parkinson handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns, wobei Nervenzellen geschädigt werden, welche Dopamin produzieren. Dopamin ist ein. Wichtiger Botenstoff des Körpers, der durch die Schädigung der Nervenzellen nicht mehr beziehungsweise in geringerer Menge produziert werden kann. 

Ab einer Senkung des Dopaminspiegels auf 80% oder weniger treten die ersten Symptome auf. Dazu gehören unter anderem die Akinese (Bewegungsarmut), Rigor (Muskelsteife) sowie Ruhetremor (Zittern in der Ruhe) und Dyskinesien (unkontrollierte Bewegungen, Anspannung und Entspannung der Muskeln). Häufig ist eine Seite häufiger betroffen.

Eine Behandlung ist vor dem Auftreten erster Symptome nicht notwendig. Ab den ersten Symptomen werden Medikamente, die beispielsweise das Dopamin ersetzen, verabreicht, um die Symptome zu lindern. Sind die Symptome trotz medikamentöser Behandlung sehr stark ausgeprägt, kommt die Tiefe Hirnstimulation zum Einsatz. Dies geschieht meist erst im weiteren Verlauf der Erkrankung.

 

Funktionsweise der Tiefen Hirnstimulation:

Bei der Tiefen Hirnstimulation kommt ein sogenannter „Hirnschrittmacher“ zur Anwendung, der in seiner Funktionsweise mit einem Herzschrittmacher zu vergleichen ist. Dabei senden ein oder zwei ins Gehirn eingesetzte Elektroden elektrische Signale an Nervenzellen, die entsprechend eingeschränkte Bewegungen beeinflussen. Die Operation erfolgt über das Einsetzender Elektroden, die unter der Kopfhaut befestigt und durch die Schädeldecke ins Gehirn eingeführt werden. Dadurch werden bestimmte Gehirnzentren ist regelmäßigen, schwachen, elektrischen Impulsen stimuliert (daher auch der Name), wodurch die Aktivität der Muskeln durch diese Impulse grundlegend verbessert werden können, was die Linderung der Symptome zur Folge hat. 

Diese Stimulation bewirkt Vermutungen nach Hemmungen in der Zielregion die eine Verbesserung des Zustandes zur Folge haben. Wie diese Hemmung entsteht, ist bislang jedoch umstritten. 

Zu beachten ist, dass es sich bei der Tiefen Hirnstimulation nur um eine Linderung der Symptome handelt, nicht um die Behandlung der Ursache. Deshalb kann man nicht von einer Heilung der Erkrankung sprechen. Dies ist im Falle von Parkinson jedoch auch bei der medikamentösen Behandlung der Fall, da es sich bei dieser neurologischen Erkrankung nach aktuellem Stand der Wissenschaft um eine unheilbare Erkrankung handelt.

 

Zielpunkte im Gehirn:

Im speziellen Fall der Erkrankung Parkinson werden die Elektroden in den Nucleus subthalamicus eingesetzt, welcher sich in den Basalganglien befindet. Dieses Gebiet ist durch die Erkrankung überaktiv und wird durch die Tiefe Hirnstimulation gehemmt. 

Der Tremor wird mit Hilfe der Stimulation eines Bereichs das Thalamus behandelt, dem Nucleus ventralis intermedius. 

Die fokale Epilepsie, die von einem bestimmten Bereich des Gehirns ausgeht, kann ebenfalls durch die Tiefe Hirnstimulation behandelt werden. Dabei geht man so vor, dass im anterioren Thalamus stimuliert wird. 

 

Neben verschiedensten neurologischen Erkrankungen werden auch immer mehr psychische Erkrankungen mit der Tiefen Hirnstimulation behandelt wie beispielsweise Anorexie, Zwangsstörungen oder auch Depressionen, bei denen entsprechend andere Bereiche des Gehirns mittels des Hirnschrittmachers stimuliert werden. 

 

Vor- und Nachteile der Tiefen Hirnstimulation:

Zu den Vorteilen der Tiefen Hirnstimulation gehört definitiv die vielseitige Anwendbarkeit dieser Methode. Sie ist sowohl bei neurologischen als auch bei auch psychischen Erkrankungen anwendbar.
Außerdem ist sie vor allem bei Parkinson eine letzte Möglichkeit, die Symptome zu lindern. Dies stellt sich jedoch auch als Nachteil heraus, da die Ursache der Erkrankung nicht behandelt wird, sondern ausschließlich die Symptome.

Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die Behandlung nicht für jeden geeignet ist. Auch ist bisher unklar, wie die Tiefe Hirnstimulation wirkt, man weiß nur, dass es wirkt. 

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