Name: Caro B. & Denis J., 2018-10

 

Definition Demenz

Eine Demenz ist ein chronisches organisches Psychosyndrom. Die Krankheit kann sowohl bei degenerativen, als auch bei nichtdegenerativen Erkrankungen des Gehirns auftreten. Der Begriff Demenz stammt vom lateinischen Wort „demens“ und bedeutet „unvernünftig“. „Nachlassen der Verstandeskraft“ ist eine übliche Übersetzung der Demenz.
Demenz umfasst den zunehmenden Abbau in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Im Verlauf der Krankheit führt die Demenz zu Beeinträchtigungen im sozialen und beruflichen Leben der Betroffenen. Am häufigsten sind das Kurzzeitgedächtnis, die Denkfähigkeit, das Sprachvermögen und die Motorik betroffen. Auch die Persönlichkeitsstruktur kann sich bei einigen Formen der Demenz verändern. Das Leitsyndrom der Demenz bildet die Gedächtnisstörung.
Während am Anfang der Erkrankung lediglich Defizite des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit auftreten, kommt es im weiteren Verlauf zu Orientierungsstörungen. Des Weiteren können Betroffene immer weniger auf bereits vorhandene Inhalte des Langzeitgedächtnisses zurückgreifen. Bereits erlerntes Wissen und Fähigkeiten gehen somit verloren.
Die häufigste Form einer Demenz ist die Alzheimer-Demenz, welche etwa 60% der Krankheitsfälle ausmacht.


Definition Alzheimer-Demenz

Die Alzheimer-Demenz, auch Alzheimer-Krankheit oder kurz Alzheimer genannt, ist eine neurodegenerative Erkrankung, welche durch eine zunehmende Demenz gekennzeichnet ist. Betroffen sind in den meisten Fällen Menschen über dem 65. Lebensjahr. Sie ist für etwa 60 Prozent der Demenzerkrankungen verantwortlich. Weltweit sind ungefähr 24 Millionen Menschen betroffen.
Der Arzt Alois Alzheimer, nach dem die Krankheit benannt ist, beschrieb diese erstmals im Jahre 1906. Zuvor hatte er charakteristische Veränderungen im Gehirn einer verstorbenen Patientin entdeckt.


Unterscheidung: „Alzheimer“ und „Demenz“

Die Begriffe Alzheimer und Demenz werden oft von Laien nicht unterschieden. Demenz ist lediglich der Oberbegriff für die zahlreichen unterschiedlichen Demenz-Erkrankungen. Die Alzheimer-Demenz ist somit nur eine Form der Demenz.


Demenzformen und Einordnung der Alzheimer-Demenz

Obwohl die Symptome teilweise sehr ähnlich sind, gibt es unterschiedliche Formen von Demenz. Die Demenz-Formen resultieren dabei aus verschiedenen Ursachen.
Die Alzheimer-Demenz zählt zu den primären Demenzen, welche ihren Ursprung im Gehirn haben. Das demenzielle Verhalten ist bei den hirnorganischen Demenzen somit direkt auf Gehirnveränderungen zurückzuführen. Auch gefäßbedingte (vaskuläre) Demenzen oder die Lewy-Körperchen-Demenz gehören zu den primären Demenzen, welche etwa 90% aller Demenzerkrankungen ausmachen.
Bei sekundären Demenzen resultiert der geistige Verfall aus bereits vorhandenen Erkrankungen, Verletzungen, Mangelerscheinungen oder Vergiftungen.


Ursachen:

Obwohl man die Ursache der Alzheimer-Krankheit bis heute noch nicht genau identifiziert hat, besteht dennoch weitestgehend Konsens darüber.
Da Ablagerungen von Beta-Amyloiden, die auch als senile Plaques bezeichnet werden, vermehrt im Gehirn von Erkrankten gefunden werden können, wird vermutet, dass diese von Bedeutung für das Entstehen von Alzheimer sind. Zwar sind senile Plaques auch bei anderen älteren Menschen zu finden, aber nicht in einem so großen Maß, wie bei Alzheimerkranken. Für den Abtransport dieser Ablagerungen ist normalerweise das glymphatische System zuständig, welches im gesamten zentralen Nervensystem Abfallstoffe abtransportiert. Dieses ist bei der Alzheimer-Krankheit gestört. Die Anhäufung der Beta-Amyloide im Gehirn führt schließlich zu einem Verstopfen der Synapsen. Diese können kein Signal mehr weitergeben und die Nervenzellen sterben ab. Durch diesen Vorgang schrumpft das Gehirn und es kommt zu den charakteristischen Furchen, die im Gehirn von Alzheimerkranken zu finden sind.
Eine weitere wichtige Komponente scheint die Vererbung von Alzheimer zu sein. So hat man herausgefunden, dass ca. 30% aller Erkrankten dieselbe Mutation dreier Gene aufweisen, welche auch zu einer Anhäufung von Beta-Amyloiden führen.
Allgemein gibt es trotzdem mehrere Risikofaktoren, die die Entstehung der Krankheit begünstigen, allen voran ist hierbei ein hohes Lebensalter zu nennen. Weitere Faktoren wie Nikotin- und Alkoholkonsum, ein hoher Cholesterinspiegel, Diabetes Mellitus, Schilddrüsenüber- und Unterfunktionen, Bluthochdruck, Schädelhirntraumata, Verzehr von fettem und rohem Fleisch, Herzinfarkte, Schlaganfälle, erhöhte Aluminiumwerte im Körper und Ozon- und Feinstaubbelastungen stehen im Zusammenhang mit Alzheimer.


Diagnose:

In vivo besteht immer noch keine 100% Sicherheit die Alzheimer-Krankheit zu diagnostizieren. Erst eine Mikroskopierung des Gehirns gibt einen eindeutigen Aufschluss über die Erkrankung. Im Alltag gibt es dennoch einige ernstzunehmende Hinweise.
Wiederholungen von Fragen und Aussagen, Unfähigkeit im Umgang mit Alltagsgegenständen, das Verlegen von Gegenständen und die Vernachlässigung des Äußeren sind häufige Anzeichen. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit kann eine relativ sichere Diagnose mithelfe von Tests und Befragungen des Erkrankten selbst oder der Angehörigen gestellt werden. Eines der bekanntesten Verfahren hierfür wäre der Uhrentest: Die zu testende Person wird aufgefordert eine Uhr mit einer bestimmten Uhrzeit zu zeichnen. Anhand dessen wie lange gebraucht wird und wann gezögert wurde, können Schlüsse auf die Alzheimer-krankheit gezogen werden. Nicht selten sind die gezeichneten Uhren auch verzerrt, unvollständig oder komplett falsch aufgebaut.
Eine Methode zum Nachweis der Krankheit, die sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet, ist die Positronen-Emissions-Tomographie (kurz PET). Hierbei werden dem Patienten leicht radioaktive Tracer verabreicht, welche an den Beta-Amyloiden im Gehirn binden. Diese Tracer können dann durch einen Beschuss mit Positronen nachgewiesen werden. Die PET ist jedoch für den klinischen Alltag zu teuer und zu aufwendig, um damit Alzheimer nachzuweisen.



Symptome beim Menschen

Die Symptome der Alzheimer-Demenz treten meistens in einem schleichenden Prozess ein, sodass die Verschlechterung des geistigen und körperlichen Zustandes erst mit der Zeit erfolgt.
Der Verlauf der Krankheit kann in 3 Stadien gegliedert werden, wobei die Übergänge fließend erfolgen und nicht klar abgegrenzt werden können.
Im Frühstadium ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Dabei kommt es häufig zu Gedächtnisstörungen und Orientierungsproblemen.
Im mittleren Stadium sind die Betroffenen bereits auf die Unterstützung ihrer Mitmenschen angewiesen, um ihren Alltag bewältigen zu können. Auch das Langzeitgedächtnis ist nun von der Krankheit betroffen.
Im Spätstadium der Alzheimer-Demenz existiert eine vollständige Abhängigkeit der Erkrankten von ihrem sozialen Umfeld. Neue Informationen können vom Gedächtnis nun nicht mehr abgespeichert werden.

häufige Symptome:

- zunehmende Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit (z.B. Vergesslichkeit,
Konzentrationsprobleme und eingeschränktes Denkvermögen)
- Sprachprobleme
- Orientierungsprobleme
- große Schwierigkeiten bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens
- Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Verhaltensänderungen, Persönlichkeitsänderungen oder
Stimmungsschwankungen)


Symptome bei Tieren

Auch bei Tieren wurden bereits neuropathologische Veränderungen beispielsweise im Gehirn festgestellt. Die Folge sind kognitive Funktionsstörungen des betroffenen Tieres.

häufige Symptome:

- Desorientierung
- Verhaltensauffälligkeiten (z.B. übersteigerte Ängste oder scheinbar grundlose Aggressionen)
- Verschlechterung oder fehlende Lernfähigkeit
- Verlust der Stubenreinheit bei Haustieren


Behandlung:

An Impfungen, welche die Alzheimer-Krankheit hemmen oder verhindern können, wird viel geforscht. Da die Krankheit komplex ist, sind dementsprechend auch die möglichen Behandlungsmethoden sehr vielfältig. Eine Heilung der Erkrankung ist momentan noch nicht im Rahmen des potentiell Möglichen, da ein Voranschreiten der Krankheit nicht aufgehalten werden kann. Der Krankheitsverlauf kann allerhöchstens hinausgezögert werden und selbst dann ist die Behandlung der Symptome nur zu einem geringen Maß möglich.
Die wirksamste Methode, um gegen Alzheimer vorzugehen ist deshalb die Prävention. Man sollte allgemein auf eine gesunde Lebensweise achten und Blutdruck sowie Cholesterinspiegel niedrig halten. Auch der Konsum von Koffein und Antioxidantien kann eine Erkrankung an Alzheimer unwahrscheinlicher werden lassen, ebenso wie eine Behandlung mit einer hohen Dosis an Vitamin B6, B12 und Folsäure.
Bei einer leichten bis mittelschweren Erkrankung kann Acetylcholinesterase-Hemmer verabreicht werden. Durch das Absterben der Neuronen im Gehirn sinkt nämlich das Acetylcholin-Niveau, das vom Acetylcholinesterase-Hemmer wieder normalisiert wird und zu einer erhöhten Aktivität des Hippocampus führt.


Weiterhin ist eine Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika möglich, zu denen beispielsweise auch Ibuprofen zählt. Die nichtsteroidalen Antirheumatika sorgen für einen Abbau der senilen Plaques. Diese Behandlungsmethode wurde bisher jedoch nur in Tierversuchen bestätigt und durch eine höhere benötigte Dosis als bei der Schmerzbehandlung sind die Nebenwirkungen entsprechend stärker.
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Alzheimer stellen Medikamente zur Aktivierung integraler Membrantunnelproteine mit ATP-spaltender Einheit dar. Diese lassen eine bessere Nährstoffversorgung des Gehirns über die Blut-Hirn-Schranke zu. In Tierversuchen konnte damit eine Verzögerung der Krankheit erreicht werden.


Weil bei Alzheimer-Patienten eine verstärkte Signalweiterleitung durch Glutamat an NMDA-Synapsen stattfindet, kann hierfür Memantin verabreicht werden. Dieser NMDA-Rezeptor-Antagonist hemmt Glutamat und verursacht damit eine normalisierte Signalweiterleitung. Memantin wird allerdings nur ab dem fortgeschrittenen bis zum Endstadium genutzt.
Mögliche Depressionen, die mit Alzheimer einhergehen, können durch Insulin in Form von Nasenspray bekämpft werden. Insulin erhöht die Aufnahme von Tryptophan, welches als natürliches Antidepressivum stimmungsaufhellend wirkt. Die nasale Aufnahme des Wirkstoffs erreicht hierbei einen direkten Kontakt mit dem zentralen Nervensystem.
Die Zunahme von hochdosiertem Vitamin E kann den Krankheitsverlauf der Alzheimer-Krankheit ebenfalls verzögern. Jedoch wird eine höhere Sterblichkeit aufgrund dessen vermutet.


Neuroleptika können außerdem Symptome wie Unruhe, Realitätsferne, Aggressivität und Schlafstörungen lindern.
Oftmals greift man in den verschiedenen Stadien der Krankheit auf unterschiedliche Therapieformen zurück. Zu diesen Therapieformen gehören: Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Verhaltenstherapie, Gedächtnistraining, Musiktherapie, Kunsttherapie, körperbezogene Therapie und Erinnerungstherapie. Im Vordergrund steht hierbei nicht nur die Beschäftigung mit dem Alzheimer-Patienten, sondern auch die Anleitung von Angehörigen im richtigen Umgang mit Alzheimerkranken.

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