Name: Michelle Kren, Anna Korobow - 2024-01
Der Ursprung der Antibabypille:
Bevor die Antibabypille entwickelt wurde, haben die Menschen sehr erfinderische Verhütungsmittel gehabt. Hier eine kleine Übersicht, wie diese mit der Zeit aussahen:
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Der österreichische Physiologe Ludwig Haberlandt entwickelte die erste Idee eines hormonellen Verhütungsmittels. Diese testete er 1921 mit Hilfe von Tierversuchen, welche seine Theorie bestätigten. Das Problem liegt nun an der Übertragung dieser Theorie auf den Menschen. Dies ist schwierig, da der Mensch einen komplexeren Hormonhaushalt besitzt. Im Jahr 1932 stirbt Haberlandt, welches die Ausführung seiner Idee erschwert.
Der Nobelpreisträger Adolf Bulenadt schafft es 6 Jahre später trotzdem eine chemische Grundlage für ein Verhütungsmittel hormoneller Art zu schaffen.
Eine weitere Entwicklung ist Margaret Sanger und Katharine McCormick zu verdanken. Durch die Erfahrungen der Krankenschwester Margaret und dem Vermögen der Witwe Katharine entwickelt sich das Verhütungsmittel weiter. Zusammen gewonnen sie den Pharmakologe Gregory, welcher letztendlich die Antibabypille mit seinem Team entwickelte. Im gleichen Jahr gelang ihnen die Synthese des ersten weiblichen Sexualhormons in Zusammenarbeit mit dem aus Wien geflohenen Chemiker Carl Djerassi.
Es wurden daraufhin weitere Hormone entwickelt. Gegen Ende der 1950er-Jahre führten sie erfolgreiche Tests ihres Medikaments an Freiwilligen in den Armenvierteln von zum Beispiel San Juan und Costa Rica durch und erzielten beeindruckende Ergebnisse.
Ab 1957 wurde die Pille unter dem Namen Enovid zunächst als Behandlung für Menstruationsbeschwerden eingeführt und erhielt Mitte 1960 eine offizielle Zulassung der amerikanischen FDA als Verhütungsmittel. Ein Jahr später wurde in Deutschland die erste Pille namens Anovlar von Schering eingeführt, allerdings erstmal nur für verheiratete Frauen.
Anovlar erwies sich als effektiver, sicherer und mit weniger Nebenwirkungen. Heutzutage gibt es verschiedene kombinierte Pillen und Minipillen, die fortgeschrittener, verträglicher und sicherer sind.
Die Pille war vorerst nicht beliebt, da sie politisch und gesellschaftlich nicht anerkannt worden ist. Außerdem war der religiöse Einfluss zu groß und die Menschen zu misstrauisch. 1968 führte der Contergan-Skandal vorübergehend zu einer abrupten Unterbrechung der Diskussion über die Pille. Die Ängste und Sorgen der Frauen waren zu groß. Zusätzlich verstärkten sich Bedenken aufgrund zunehmender Berichte über potenzielle Nebenwirkungen und möglicherweise krebserregende Inhaltsstoffe.
In den 1970er Jahren nahmen positive Studien zu, begleitet von einem umfassenden Schulungsangebot der Bundesärztekammer zur hormonellen Verhütung. Bis Ende 1971 erhöhte sich der Anteil der Frauen, die die Pille zur Verhütung nutzten, auf über 25 Prozent. In der DDR wurde die Pille ab 1972 kostenfrei abgegeben. Im gleichen Jahr erhielten auch unverheiratete Frauen in den USA erstmals Zugang zur Verschreibung der Pille.
Die Einnahme der Antibabypille:
Bei der Einnahme der Antibabypille sind viele Aspekte zu beachten, um das Wirksamkeitsoptimum sicherzustellen.
Entscheidet man sich dazu die Antibabypille einzunehmen, ist es wichtig, sich mit einem entsprechenden Arzt oder Ärztin zu beraten. Durch ein ärztliches Gutachten der medizinischen Geschichte der Patientin und zur Kenntnisnahme der Präferenzen der jeweiligen Patientin wird eine passende Art der Pille verschrieben. Es gibt verschiedene Arten von Antibabypillen, einschließlich Kombinationspillen, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten. Zudem gibt es sogenannte Minipillen, die nur Gestagen enthalten. Aufgrund der unterschiedlichen Wirkungen sollte die Wahl unter Berücksichtigung individueller Gesundheitsfaktoren sowie möglichen Kontraindikationen getroffen werden.
Man startet die Einnahme der Pille grundsätzlich am ersten Tag der Menstruation, wobei einige Pillen auch am Sonntag nach dem Beginn der Menstruation eingenommen werden.Jedoch sollte man die Anweisungen des Arztes oder der Ärztin oder der Packungsbeilage genauestens befolgen, um die optimale Wirkung zu bezwecken.
Von äußerster Wichtigkeit ist die regelmäßige Einnahme der Pille. Diese sollte täglich zur selben Zeit, um den durch die Pille beeinflussten Hormonspiegel aufrechtzuerhalten und somit die Wirksamkeit zu erhalten. Ob die Pille nun morgens oder abends eingenommen wird spielt keine Rolle, solange die Regelmäßigkeit besteht. Die Einnahme wird meistens im Gegensatz zu vielen Medikamenten nicht durch die Mahlzeit bestimmt. Hier gilt ebenfalls die Absprache mit dem Arzt.
Falls, die Einnahme der Pille verpasst wurde gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie weiter verfahren werden sollte. Zum einen könnte die Einnahme der versäumten Pille sowie der regulären Pille am nächsten Tag folgen (also 2 Pillen). Zum anderen könnte die Pille „nachgenommen" werden. Sollte die Wirkung der Pille beispielsweise bis hin zu 12 Stunden nach Versäumnis der Einnahme noch vorhanden sein, so kann die Pille wie gewohnt eingenommen werden. Eventuell kann auch eine zusätzliche Verhütungsmethode erforderlich. Auch hier sollten die nächsten Schritte mit dem Arzt abgeklärt werden.
Es kommt nicht selten vor, dass Pillen zwischen den Packungen eine Pause erfordern. In diesem Zeitraum setzt oft die Entzugsblutung ein (ähnlich der Menstruation). Diese Pause kann in ihrer Länge je nach verschriebener Pille variieren.
Regelmäßige Kontrollen durch einen Arzt sind empfehlenswert, um mögliche Nebenwirkungen oder Veränderungen im gesundheitlichen Bereich zu erkennen bzw. zu überwachen. Vor allem bei einer langfristigen Einnahme ist dieser Schritt wichtig.
Man sollte beachten, dass die Pille zwar als Verhütungsmittel dient, jedoch nicht vor Geschlechtserkrankungen schützt, weshalb eine weitere Verhütungsmethode wie das Kondom empfohlen wird, um mögliche Infektionsrisiken zu minimieren.
Die Einnahme der Kontrazeptivums erfordert also eine gewisse Verantwortung und Disziplin. Des Weiteren sind die Anweisungen des Arztes, der Packungsbeilage und regelmäßige Kontrollen durch den Arzt essenziell für eine sichere und wirksame Einnahme dieser Art von Verhütungsmitteln.
Die Wirkung einer hormonellen Kontrazeption:
Man unterscheidet häufig zwischen zwei Arten von der Antibabypille. Beide dienen als Ovulationshemmer. Sie sorgen demnach dafür nicht schwanger zu werden.
1.) Kombinationspräparate/ Mikropillen:
Diese enthalten Östrogene und Gestagene, welche beide in dem Fall synthetisch hergestellte Arten von Geschlechtshormonen sind. Durch das Östrogen kann der Körper keine Botenstoffe produzieren. Diese führen in der Regel zum Eisprung. Ohne Botenstoffe kann es also zu keinem Eisprung kommen und somit auch nicht zu einer Schwangerschaft, da es ohne Eisprung nicht zu einer Befruchtung der Eizelle kommen kann.
Zusätzlich wird der Schleim im Gebärmutterhals ( der Zervixschleimpfropf) verändert. Dies passiert wenn Gestagene zugegeben werden. Durch solch eine Veränderung lässt der Schleim keine Spermien mehr durch. Dies passiert, da der Schleim den Eingang zur Gebärmutter verschließt. Daraus folgt, dass die Frau zu dem Zeitpunkt nicht fruchtbar ist.
2.) Die Minipille:
Die Minipille enthält nur das Hormon Gestagen. Wie schon erlernt, verfestigt dieses den Schleim im Gebärmutterhals und macht diesen nicht durchlässig für Spermien. Zusätzlich wird die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut gehemmt. Dies erschwert die Einnistung der Eizelle. Zusätzlich sollte man wissen, dass man die Minipille ohne Pause einnimmt. Wenn in den Pillen auch Desogestrel (auch ein Gestagen) vorhanden ist, so wird auch der Eisprung verhindert.
Die Nebenwirkungen:
Die möglichen Nebenwirkungen:
- erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel in Venen (venöse Thromboembolie [VTE]) oder Arterien (arterielle
Thromboembolie [ATE])
Häufige Nebenwirkungen
- - Kopfschmerzen
- Brustschmerzen einschließlich Brustbeschwerden und Brustspannen
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Entzündung der Scheide und/oder des äußeren Genitals (Vaginitis/Vulvovaginitis), vaginale Pilzinfektionen (Candidose, andere vulvovaginale Infektionen)
- gesteigerter Appetit
- depressive Verstimmung
- Migräne, Benommenheit
- hoher Blutdruck, niedriger Blutdruck
- Bauchschmerzen (einschließlich Blähungen), Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Akne, Haarausfall (Alopezie), Hautausschlag, Juckreiz -irreguläre Abbruchblutungen, einschließlich starke Blutungen (Menorrhagie), schwache Blutungen (Hypomenorrhoe), seltene Blutungen (Oligomenorrhoe) und Ausbleiben der Blutung (Amenorrhoe)
- Zwischenblutungen (vaginale Hämorrhagie und Metrorrhagie), schmerzhafte Blutungen (Dysmenorrhoe)
- Genital-, Vaginalausfluss, Eierstockzysten, Beckenschmerzen, Brustvergrößerung, Brustödeme
- Erschöpfung einschließlich Schwäche, Ermüdung und generellen Unwohlseins
- Gewichtszunahme
Seltene Nebenwirkungen
- Eileiter-,oder Eierstockentzündung, Harnwegsinfektionen, Blasenentzündung (Zystitis),
Brustdrüsenentzündung (Mastitis), Entzündung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Zervizitis), Pilzinfektionen (z. B. Candida), Virusinfektionen (z. B. Lippenherpes), Grippe (Influenza), Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Infektionen der oberen Atemwege
- gutartige Wucherungen in der Gebärmutter (Leiomyom), gutartige Wucherungen im Fettgewebe der Brust (Brustlipom)
- Blutarmut (Anämie)
- allergische Reaktionen
- Vermännlichung (Virilismus)
- Appetitlosigkeit (Anorexie)
- Depressionen, psychische Störungen, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Aggressionen
- Schirme Körperhaltung verursachen können (lystonie es Herzens, Muskelstörungen, die z.B. eine abnorme Körperhaltung verursachen können
- trockene, gereizte Augen, Augenbeschwerden, Sehstörungen
- plötzlicher Hörsturz, Tinnitus, Schwindel, Beeinträchtigung des Hörvermögens
- schneller Herzrhythmus
- Venenentzündung, diastolischer Bluthochdruck, Schwindel oder Ohnmacht beim Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen (orthostatische Dysregulation), Hitzewallungen, Krampfadern (Varikose), Venenerkrankungen, Venenschmerzen
- Asthma, Hyperventilation
- Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), Darmentzündung (Enteritis), Magenverstimmung
(Dyspepsie)
- Allergische Dermatitis, Neurodermatitis, Ekzeme, Psoriasis, starkes Schwitzen (Hyperhidrosis),
Chloasma (goldbraune Pigmentflecken), Pigmentstörungen, verstärkte Pigmentierung, Überproduktion von Fett durch die Talgdrüsen (Seborrhoe), Schuppen, Hautveränderungen, Orangenhaut, Spider naevi(netzförmige Blutgefäße mit einem zentralen roten Fleck auf der Haut)
- Rückenschmerzen, Muskel- und Knochenschmerzen, Muskelschmerzen (Myalgie), Schmerzen in den Armen und Beinen
- zervikale Dysplasie (abnormes Wachstum von Zellen auf der Oberfläche des Gebärmutterhalses), Schmerzen oder Zysten an den Adnexen (Eileiter und Eierstöcke), Zysten in den Brüsten, Schmerzen/ Krämpfe beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie), muttermilchähnliche Sekretion aus den Brustdrüsen (Galaktorrhoe), Menstruationsbeschwerden
- Brustschmerzen, periphere Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Körper), grippeähnliche Symptome, Entzündungen, Fieber, Reizbarkeit
- erhöhte Triglyzerid- und Cholesterolwerte im Blut (erhöhte Blutfettwerte), Gewichtsabnahme, Gewichtsschwankungen
- Schwellung von angeborenen zusätzlichen Brustdrüsen außerhalb der Brüste (akzessorische Brüste)
- gesundheitsschädliche Blutgerinnsel in einer Vene oder Arterie, zum Beispiel:
- in einem Bein oder Fuß (d. h. tiefe Venenthrombose, TVT h. VTE)
- in einer Lunge (d. h. Lungenembolie, LE)
- Herzinfarkt
- transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet werden
- Blutgerinnsel in der Leber, dem Magen/Darm, den Nieren oder dem Auge
- Tumore
- Schlaganfall
- Mini-Schlaganfall oder vorübergehende, einem Schlaganfall ähnelnde Symptome, die als transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet werden
-Blutgerinnsel in der Leber, dem Magen/Darm, den Nieren oder dem Auge
-Tumore