Name: Samuel & Carlos (der Mann ohne Auto), 2020-01
Definitionen zum Thema Angst und Furcht
Angst:
Zustand negativer Anspannung, auf zukünftliche Bedrohung ausgerichtet, Bedrohung eher vage
Furcht:
Heftige emotionale Reaktion auf reale, unmittelbare Bedrohung (-> Bedrohung also definierbar)
Ängstlichkeit:
Prädisposition (Anfälligkeit) auf viele Situationen mit Angst zu reagieren (bei jedem Menschen unterschiedlich)
Unterschiede
Angst | Furcht |
erwartete Gefahr -> Ursprung unklar | akute Gefahr |
schwächere Symptome -> langanhaltend | starke Symptome -> klingen schnell ab, wenn die Gefahr vorüber ist |
Vigilanz (ständige Wachsamkeit) | Alarmreaktion |
-> In der Realität kommt es auch zur Vermischung von Angst und Furcht:
Nach einer extremen Furchtreaktion (vgl. Panikattacke) folgt ein Gefühl der Angst (vor einer neuen Panikattacke). Oft, weil der auslösende Reiz nicht identifiziert werden konnte. Man spricht von pathologischer Angst.
Charakteristische Symptome von Angst von Furcht:
- Herzklopfen
- beschleunigter Puls
- Schweißausbruch
- Zittern
- Atembeschwerden
- Schwindel
Angststörung:
Als Symptome von besonders starker Angst (Angststörung) können auch Erbrechen, Durchfall, Brustschmerzen, Beklemmungsgefühle oder Bewusstseinsstörungen auftreten.
Phobie
Definition: eine extreme, eventuell krankheitsbedingte Angst vor Gegenständen, Personen und Situationen
- die erlernte Phobie/Aversion
- iefenpsychologischer Ansatz
- Lernen am Modell
Die erlernte Phobie (Aversion)
Betroffene lernen, dass eine normale, alltägliche Situation Angst auslöst.
Tiefenpsychologischer Ansatz
Menschen, die als Kind nicht gelernt haben, wie man mit Konflikten umgeht, können im Laufe ihres Lebens die Erfahrung machen, dass, wenn ein Konflikt nicht gelöst wird, eine innere Angst entstehen kann. Sie fühlen sich überfordert und bekommen zudem Angst vor dem nächsten Konflikt.
Das Modell-Lernen
Phobien können auch durch Beobachtung entstehen; beispielsweise wenn ein Kind (mehrfach) die panische Reaktion seiner Mutter auf Spinnen sieht.
Die Diagnose einer Phobie
Erfolgt durch einen Facharzt, welcher die Verhaltensmuster analysiert und ggf. andere (körperliche und geistige) Erkrankungen ausschließt.
Flooding
Überschüttung mit angstauslösendem Reiz unter Beistand eines Therapeuten -> der Patient lernt, dass er die Situation unter seine Kontrolle bringen kann (es findet eine Gewöhnung statt)
Desensibilisierung
Schrittweise Heranführung an angstauslösenden Reiz mit gleichzeitigen Maßnahmen zur Entspannung -> der Patient lernt, dass von dem Reiz keine Gefahr ausgeht
=> In einem gesunden Maß sichert die Angst unser Überleben, indem sie uns auf Bedrohungen vorbereitet. Im Unterschied zur gesunden Angst, ist die Angst bei einer Phobie krankhaft übersteigert und beeinträchtigt das Leben der Betroffenen.