Name: Frederike J.
Brahim Greif & Danny Kinsfater 2020-01

Prägung

1. Definition

Die Prägung beschreibt einen irreversiblen Lernprozess in einer zeitlich begrenzten sensiblen Phase. Die Prägung als Lernform ist genetisch vorgegeben. Je nach Spezies variiert die Intensität und Dauer der sensiblen Phase. In dieser Phase prägt sich z.B. ein Küken die Merkmale der Mutter ein (Nachfolgeprägung).

 

2. Merkmale

Die Lernform der Prägung verfügt über fünf charakteristische Merkmale. 
Die Prägung ist keine Form des konditionierten, auf Erfahrung aufbauenden Lernens, vielmehr ist sie nicht nachholbar und vor allem nur in der tierartspezifischen sensiblen Phase möglich. Das während der sensiblen Phase Erlernte wird sehr effizient und zeitsparend angewandt. Das heißt, auf einen bestimmten Schlüsselreiz erfolgt eine ganz bestimmte Reaktion. Außerdem kann die Prägung vorzeitig vollzogen werden, sodass Verhaltensweisen erlernt werden, deren Anwendung erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird.

3. Varianten der Prägung

  • Nachfolgeprägung:
    - Konrad Lorenz: Versuche mit Graugänsen => Gänse folgen dem ersten sich bewegenden Objekt, das sie nach dem Schlüpfen in der sensiblen Phase sehen bis zu ihrer Geschlechtsreife

    - ähnliches gibt es auch bei Säugetieren z.B. Spitzmäuse => hier erfolgt eine Prägung auf den Geruch, verbeißen sich anschließend im Fell der Mutter oder der Geschwister.

  • Sexuelle Prägung:
    Bei jungen Säugetieren und Vögeln werden in einer sensiblen Phase, lange vor der Entwicklung von Sexualität, Merkmale des jeweils anderen Geschlechts erlernt. Wenn ein Jungtier beispielsweise nicht von einem Tier der eigenen Art, sondern von einer verwandten Tierart aufgezogen wird, so wird das Jungtier sexuell auf die andere Tierart geprägt. Die Prägung des Nachwuchses kann sowohl über akustische, als auch über olfaktorische Signale erfolgen.

  • Ortsprägung:
    Manche Tierarten, welche in ihrem Verlauf des Lebens migrieren, sind auf ihren Geburtsort geprägt. Zugvögel sowie Lachse weisen dieses Merkmal auf. Sie kehren zu ihren Geburtsorten zurück, um sich selbst zu vermehren.

  • Prägung beim Menschen:
    Beim Menschen geht man von prägungsähnlichen Vorgängen aus, die sich beispielsweise auf die Ausbildung von Eltern-Kind-Beziehungen auswirken. Auch Säuglinge werden akustische auf ihre Mutter geprägt. Dieser Vorgang ist ein definierender Moment für die weitere emotionale Entwicklung des Kindes, seine künftige Bindungsfähigkeit und spätere Sozialkompetenz. Allerdings verlaufen die Prägungsvorgänge beim Menschen weitaus weniger starr; so ist beim Menschen auch keine sensible Phase zeitlich genau bestimmbar.

4. Beobachtungen auf neuronaler Ebene

Eine veränderte Signalübertragung führt zu der Bevorzugung bestimmter Signalwege. Hierbei wird ein neues dauerhaftes und effizienteres Verschaltungsmuster gebildet, welches eine schnellere Reaktion beispielsweise auf Schlüsselreize ermöglicht.

 

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