Grundlagen der Beschäftigung/-spolitik

1.) Hartz-Reformen: Hartz IV (1.1.2005):

  • Arbeitslosengeld und Sozialhilfe zusammengefasst zu Arbeitslosengeld II
  • monatl Regelleistung beträgt 2014 391E (ohne Wohngeld, Heizkostenzuschlag) und erhöht sich für weitere Familienangehörige
  • keine Versicherungsleistung (nicht nach früherem Arbeitseinkommen) sondern am Bedarf orientiert
  • reguläre Arbeitslosengeld nur noch ein Jahr lang ausgezahlt
  • Möglichkeit des Zuverdienstes durch Arbeit in Wohlfahrtsverbänden
  • Voraussetzung für Bezug: Kriterium der Bedürftigkeit (vorhandenes Vermögen wird ab best. Freigrenzen angerechnet)
  • Hartz IV Grundsatz (Fördern und Fordern): wer eine zumutbare Arbeitsstelle nicht antritt, muss mit Kürzungen seiner Arbeitslosenbezüge rechnen!

 

Sind die Hartz-Reformen ein sinnvolles Maßnahmenpaket?

  • deutliche Verschärfungen v.a. für länger Arbeitslose (Pauschalleistungen, Anrechnung von Vermögen, Zumutbarkeit von angebotenen Arbeitsmöglichkeiten,...)
  • Vermittlungsbemühungen ,,aus eigener Hand’’
  • stärkere Flexibilisierung des Arbeitsmarktes u.a. durch Deregulierung (Leiharbeit, Minijobs, Befristungen, ...) Leiharbeit als Konjunkturpuffer?
  • Befristungen als ,,Ventil eines überreguliertem Arbeitsmarktes’’?
  • ,,sozial ist, was Arbeit schafft’’ (Klebeeffekt)

 

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2.) Flexicurity aus DK(hohes Arbeitslosengeld  Vorbild für d. Arbeitsmarktpoltitik

Flexibilität am Arbeitsmarkt: kurzfristige Anpassungen des Personalbedarfs durch Einstellungen und Entlassungen
u.a. Ausbau atypischer Beschäftigungsverhältnisse
u.a. Lockerung des Kündigungsschutzes

Soziale Sicherheit durch hohe und relativ lange monetäre Absicherung gegen das Ris. der Arbeitslosigkeit + Aktivierung durch Pflicht zur
a) Arbeitssuche (Bsp: zwei Bewerbungen pro Woche)
b) Annahme angebotener Arbeit
c) Weiterbildung

3.) Prekarisierungsgefahren atypischer Beschäftigungsverhältnisse

  • atypische Beschäftigungsverhältnisse (Leiharbeit, Teilzeitarbeit, ...) weisen idealtypisch geringes Einkommen auf => Beschäftigte erwerben geringere Anwartschaften in Arbeitslosen- und Rentenversicherung
  • langfristig prekäre Situation im Ruhestand möglich
  • zusätzliche Verschärfung: mangelnder Spielraum für private Vorsorge
  • atypische Beschäftigte weisen höheres Risiko von Arbeitslosen auf
  • wegen geringerer Anwartschaften (s.o.): kürzere/niedrigere

 

4.) Zeitarbeit/ Leiharbeit (=> Leiharbeiter erbringt Arbeitsleistung nicht bei Arbeitgeber (Verleiher) sondern einem Entleiher (Dritten)

PRO: - schafft flexibleren Zugang zum Arbeitsmarkt
- Wiederaufnahme vieler Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt
- Sammeln von Praxiserfahrungen  positiv für langfristige Beschäftigungsperspektive
- Chance für Leute ohne Berufsabschluss einen Weg in den AM zu finden


CONTRA: - Missbrauch der Leiharbeitsfunktion, da Beschränkungen nicht eingehalten werden
- meist nur sehr kurze Arbeitszeit( 50% nur 3 Monate in einem Betrieb)
- geringe(re) Bezahlungen bei gleicher Arbeitsleistung als bei Festeingstellten + Risiko der Kündigung groß
- Leiharbeiter werden oft von einem zum nächsten Betrieb geschoben keine feste Arbeitsart 
oder Arbeitskollegen

 

 

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