Name: Marie Krannich, 2022-05

 

1. Allgemeines:

Toxoplasma gondii ist ein eukaryotischer, einzelliger, intrazellulär lebender, obligat zweiwirtiger   Parasit, der der einzige Vertreter der Gattung der Toxoplasma ist. Er weist im adulten Stadium eine bogenähnliche Form auf und ist mit dem Malaria-Erreger verwandt. Etwa 30% der Weltbevölkerung und 50% der Deutschen tragen den Parasiten in sich, der häufig bis ans Lebensende im Körper fortbesteht.

Obwohl Katzen aller Art als Endwirt funktionieren, kann der Parasit vor allem bei Menschen mit schwachem Immunsystem wie HIV-Erkrankten oder Ungeborenen eine Krankheit auslösen- die Toxoplasmose. Während immunstarke Organismen diese symptomfrei überstehen, äußert sie sich bei Schwächeren durch Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Eine akute Infektion und deren Symptome können medikamentös behandelt werden, eine Impfung gibt es nicht.


2. Der Vermehrungszyklus

Wie bereits erwähnt, sind Katzen die Endwirte, da dort die sexuelle Vermehrung des Parasiten erfolgen kann. Als Zwischenwirte können nahezu alle Warmblüter, also Säugetiere und Vögel dienen. Häufig handelt es sich in Deutschland um Nagetiere oder Menschen. 
Durch den Kot der Katzen werden Eier des Parasiten ausgeschieden, die anschließend über die Nahrung oder direkten Hautkontakt von Zwischenwirten aufgenommen werden können. Da die Vermehrung obligat zweiwirtig ist, also insgesamt zwei Wirte erfordert, ist eine direkte Wiederinfektion durch ,,Katzenwäsche“ ungenügend. Hier wachsen die Parasiten, durchdringen die Darmwand, treten in die Blut-/ und Lymphbahn ein und verteilen sich im gesamten Organismus, auch ihm Gehirn. Dort können Änderungen typischer Verhaltensmuster zu Gunsten des Parasiten stattfinden. Der Zwischenwirt wird so manipuliert, dass er die Nähe zu Katzen aufsucht, leichter gefressen wird (z.B. im Falle der Nagetiere) und der Kreislauf sich schließt.

-Bild: Vermehrungszyklus-

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3. Wirkung auf den Zwischenwirt (Bsp.: Mäuse und Menschen)

Infizieren sich Mäuse mit Toxoplasma Gondii gelangt der Parasit in ihr Gehirn, wo die Menge der synaptischen Proteine verändert wird. Aufgrund dessen verlieren die Mäuse die Angst vor Katzen und ihrem Geruch und werden von diesem teilweise sogar angezogen.
Auch bei Menschen ist eine Änderung des Verhaltens bemerkbar. Allerdings ist diese nur durch diverse Studien belegt, was eine Indizienvielfalt aber keine wissenschaftliche Erklärung liefert. So kamen unter anderem tschechische und dänische Studien zu den Schlüssen, dass mit Toxoplasma gondii infizierte Menschen eher zu Risikobereitschaft neigen. Sicherungsloses Klettern, Bungeejumping aber auch riskante Geschäftsentscheidungen sind oft mit dem Parasiten verbunden. Darüber hinaus tragen die meisten suizidalen Frauen, die rasantesten Autofahrer und die erfolgreichsten Geschäftsmänner häufig Toxoplasma gondii in sich.

Des Weiteren werden Angst und Erregung näher miteinander verbunden, was eine Neigung zu masochistischen Sexualpraktiken bedeutet, sind Menschen von diesem Parasiten infiziert. Außerdem ist eine deutliche Verschlechterung um 35% des Arbeitsgedächtnisses bei Alten (>60) auffällig. 

 

4. Gefahr einer Infektion schwangerer Frauen

Da Ungeborene noch kein ausgebildetes Immunsystem entwickelt haben, sind sie nicht in der Lage, übertragene Krankheiten der Mutter zu bekämpfen. Jährlich gibt es in Deutschland etwa 1000 infizierte Ungeborene. Dies kann Missbildungen, eine Früh/-oder Totgeburt, Schäden am zentralen Nervensystem und Augenerkrankungen des Babys zu Folge haben. Eine Impfung gibt es nicht. 
Da der Parasit vor allem von Katzen übertragen wird, ist es ratsam, in einer Schwangerschaft Distanz zu diesen, und vor allem zu deren Kot, aufzubauen. Darüber hinaus sollten Obst und Gemüse gründlich gewaschen werden, um Eier zu entfernen und regelmäßige Untersuchungen stattfinden. Da der Parasit sehr kältetolerant ist und bis unter -20°C überleben kann reicht ein schlichtes Einfrieren von Nahrungsmitteln zum Abtöten nicht aus. Stattdessen muss besonders Fleisch gut gekocht und roher Schinken und rohe Wurst vermieden werden. Auch Räuchern trägt nicht zum Absterben des Toxoplasma gondii bei. 
 

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